Zweimal Bundestagswahl am Gymnasium Gars

Geballte „Wahlpower“: Zweimal Bundestagswahl am Gymnasium Gars

„Schwarz-Gelb“, „Jamaika“, „Ampel“, „Kenia“, „Rot-Rot-Grün“ oder doch wieder eine Neuauflage der „GroKo“… Olaf Scholz, Armin Laschet oder doch Annalena Baerbock… Selten war der Ausgang einer Bundestagswahl und die damit verbundene Frage, wer das Land als Regierungschef durch die nächsten vier Jahre führt, so offen wie dieses Jahr und nicht immer wurde der Wahlkampf so polarisierend geführt wie im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl.

Nicht minder kontrovers waren die Diskussionen unter den Schülern im Rahmen des Sozialkundeunterrichts am Gymnasium Gars. Obwohl die wenigsten von ihnen selbst wahlberechtigt sind, wurden Spitzenkandidaten, Parteiprogramme, die vermeintlich entscheidenden politischen Themen sowie das Wahlverfahren selbst im Sozialkundeunterricht unter die Lupe genommen.  Das große Interesse der Schüler an den politischen Themen war mitunter auch der Tatsache geschuldet, dass die Lernenden in diesem Schuljahr gleich an zwei Wahlsimulationen zur Bundestagswahl teilnehmen durften. Dabei handelte es sich zum einen um die erstmalig am GG durchgeführte und vom Bayerischen Jugendring organisierte U18-Wahl, bei der alle minderjährigen Schüler immer neun Tage vor dem eigentlichen Wahltermin dazu aufgerufen sind, ihre Stimme abzugeben.

Zum anderen hatten die Schülerinnen und Schüler von der zehnten bis zur zwölften Jahrgangsstufe am Freitag, den 24.09.2021, die Möglichkeit, an der „Juniorwahl“ teilzunehmen. Dieses bundesweite von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Schulprojekt fand bereits zum vierten Mal am Gymnasium Gars statt.

In einem zum Wahllokal umgestalteten Physiksaal konnten die Schüler den Wahlvorgang erproben und somit ihre eigene politische Meinung zum Ausdruck bringen. Um die Wahl möglichst realistisch zu gestalten, wurden keine Mühen gescheut und Originalwahlkabinen und eine originalgetreue Urne von der Gemeinde Gars ausgeliehen. Sechs Wahlhelfer aus den zehnten Klassen überwachten den Urnengang und sorgten für einen geordneten Ablauf, sodass der große Andrang vor dem Wahllokal unter Einhaltung von Mindestabständen und Hygienemaßnahmen reibungslos bewältigt werden konnte.

Wie auch in den letzten Jahren traten die Garser Schüler den Beweis an, dass politische Verdrossenheit ein Fremdwort zu sein scheint und die Schule die vielbeschworene politische Bildung der jungen Generation nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis aktiv fördert.

    

Mit besonderer Spannung wurde von den Schülern auch das Wahlverhalten der Garser Lehrer erwartet, die ihre Stimme in einer separaten Wahl abgeben konnten.

Wie die Schülerinnen und Schüler abgestimmt haben, kann hier einen Tag nach der „echten“ Bundestagswahl auf der Schulhomepage angesehen werden. Man darf auf den Vergleich gespannt sein! Mehr zum bundesweiten Projekt „Juniorwahl“ und das Gesamtergebnis für Bayern, alle anderen Bundesländer und Gesamtdeutschland gibt es hier https://www.juniorwahl.de.

Update 27.6.2021:

Mit großer Spannung erwartet kann das Ergebnis der am Gymnasium Gars durchgeführten Juniorwahl auf der einen Seite überraschen, auf der anderen Seite entspricht es scheinbar einem Trend, der sich auch bei der Wahl am Sonntag gezeigt hat – der große Zuspruch junger Menschen für die FDP.

Wie schon bei der letzten Juniorwahl schnitten die Grünen stark ab und konnten dieses Mal mit 29,2% sogar den höchsten Anteil an Zweitstimmen erringen. 2017 schnitt hier noch die CSU ebenfalls mit 29,2% der Zweitstimmen am besten ab. Auf den ersten Blick etwas unerwartet ist, dass die Grünen diesmal dicht gefolgt von der FDP sind, die auf 26,5% der Zweitstimmen kam. Dieses Votum bestätigt die Ergebnisse der Wahlanalyse zur „echten“ Bundestagswahl, nach denen die FDP unter den Erstwählern die stärkste und bei den unter 30-Jährigen die zweitstärkste Kraft ist.

 

Nicht überraschend war die traditionsgemäß sehr hohe Wahlbeteiligung unter den Garser Schülern. So machten 91% der wahlberechtigten Schülern von ihrem Recht Gebrauch und gaben ihre Stimme ab, ein deutliches Zeichen für das hohe politische Interesse unserer Schülerschaft.