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Schüleraustausch USA 2018

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Nach einem 9-stündigen Flug von München nach Chicago kamen wir um 15:30 Uhr ostamerikanischer Ortszeit gesund und munter an.

Schon nach den ersten Schritten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten plagte uns ein wohlbekanntes Gefühl, nämlich HUNGER! Da dies in Amerika kein großes Problem darstellt, mussten wir nur einmal um die Ecke gehen und schon leuchtete uns eins von den unzähligen goldenen „M´s“ entgegen. Ein Zeichen der Rettung.

Nach vier Stunden Aufenthalt flogen wir weiter nach Evansville, wo wir unseren Austauschpartnern mit wehender Bayernfahne und weit geöffneten Herzen entgegenschritten.

Schon direkt nach der herzlichen Begrüßung machten wir Bekanntschaft mit einem uns aus Film und Fernsehen berühmt-berüchtigten Symbol des amerikanischen Schulwesens. Mag die Optik auch ganz nett sein, stellte sich schon nach den ersten hundert Metern heraus, dass der so oft gepriesene gelbe Schulbus nicht besonders komfortabel ist.

Etwas müde zwar – immerhin war es schon halb fünf Uhr morgens deutscher Zeit – kamen wir in Olney an. Aber zum Glück hatten wir bis 11 Uhr Pause, bevor wir uns am nächsten Tag zu einer Schulführung und einem gemeinsamen Mittagessen trafen. Am Wochenende verbrachten wir die Zeit mit unseren Gastfamilien und ab Montag gingen wir, wie jeder normale amerikanische Teenager, zur Highschool.

Beeindruckend war vor allem die tägliche Durchsage, in der man sich zur USA bekannte. Außerdem wurden die Ergebnisse der Schulmannschaften des Wochenendes kundgetan. Der Begriff einer Schulfamilie hat in Amerika eine ganz andere Bedeutung. Die Spiele der Olney Tigers, wie die Gesamtheit aller Mannschaften der Highschool genannt wird, ist ein wöchentliches Highlight in Olney und wird immer als gesamte Schulfamilie erlebt. Die amerikanische Highschool ist eine Gesamtschule, die die Jahrgangstufen 9 bis 12 umfasst und auf die Elementary- und Middleschool folgt. Pro Tag hat man 5 Schulstunden á 80 Minuten, welche durch eine 7-minütige Pause zwischen den Stunden und eine 40-minütige Mittagspause nach der dritten Stunde unterbrochen werden.

Die Atmosphäre in den Klassenzimmern war entspannter als in Deutschland, da der Gebrauch von Handys erlaubt ist und die Verantwortung, dem Unterrichtsgeschehen zu folgen, den Schülern obliegt. Ebenso wurden die deutschen Schüler durch untypische Fächer erfreut, z. B. Schweißen, Future Farmers of America und Kochstunden.

Unsere Zeit verging wie im Flug, da uns auch außerhalb der Schulzeit von unseren Gastfamilien ein abwechslungsreiches Programm geboten wurde. Zudem organisierte unsere Gastschule drei Ausflüge für uns, nämlich eine Farm-Tour, einen Tag in Springfield und einen Ausflug nach St. Louis.

Bei der Tour nach Springfield konnten wir einige interessante Infos über Abraham Lincoln in Erfahrung bringen. Während den drei Stationen, dem Lincoln Museum, dem Capital State House und dem Grabmal von Lincoln, erfuhren wir durch sehr anschauliche Führungen mehr über das Leben des Präsidenten und die Konflikte, mit denen er zu kämpfen hatte.

Während des Trips nach St. Louis konnten wir den 200m hohen „Gateway Arch“, das Wahrzeichen der Stadt, bewundern. Das kinderfreundliche Citymuseum bot uns die Gelegenheit, uns auszutoben. Anschließend durften wir in einer typisch amerikanischen Mall zum Shoppen gehen.

Der letzte Ausflug, den wir unternahmen, wurde vom Landwirtschaftslehrer Mr. Van Dyke organisiert. Die drei Farmen, die wir besuchten, erschienen uns mit den deutschen verglichen überdimensional. Besonders beeindruckend war ein Milchbauer, der im Besitz von 1250 Kühen war, dabei fuhren wir mit dem bereits erwähnten Schulbus durch den Stall, um die Ausmaße dieser Farm zu begreifen.

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Doch so schön der Aufenthalt in Olney auch war, so ging er, wie all die schönen Dinge im Leben, viel zu schnell vorüber. Am letzten Abend war es nach einem sehr leckeren Abschiedsessen in der „Cherry School“ an den deutschen Schülern ihre Gastgeber zu begeistern – mit einer tollen Präsentation über Gars, Bayern und Deutschland.

Am nächsten Morgen folgte der tränenreiche Abschied von unseren Gastfamilien. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge traten wir die vierstündige Zugfahrt nach Chicago an. Schon der erste Weg vom Bahnhof zum Hotel war atemberaubend.

Am nächsten Morgen bekamen wir durch eine Stadtrundfahrt einen besseren Überblick über die gewaltigen Ausmaße der sog. „windy-city“. Für jeden Vormittag war ein gemeinsamer kultureller Ausflug geplant, am Nachmittag stand uns viel freie Zeit zur Verfügung.

So besichtigten wir unter anderem den Willis Tower, der mit 103 Stockwerken das höchste Gebäude der Stadt ist. Andere Sehenswürdigkeiten waren das Art Institute, das Field Museum, der Water Tower und natürlich der Trump Tower.

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Nach einem langen und kräftezehrenden Heimflug schlossen wir alle unsere Familien sehnsüchtig in die Arme.

Und dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Frau Henrich und Frau Hillmann bedanken, die uns diesen Austausch überhaupt ermöglichten. Auch möchten wir die sehr gelungene Abwechslung zwischen Kulturprogramm und Freizeit loben.

Wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr, um unseren Austauschschülern Bayern zu zeigen. Nun wollen wir abschließend diesen wunderbaren Austausch jedem weltoffenen Schüler ans Herz legen. Deshalb können wir sagen: Just do it!

Jonas Klimbacher, Manuela Rappolder, Elias Weber, Lukas Droppelmann, Stephanie Lechner, Georg Hütter