OVB online 29.07.2020
Eigentlich hatten sie keine Lust auf den Wettbewerb. Doch dann sprang der Funke über – jetzt folgte die große Überraschung: Susanne Schex (16), Anna Selmeier (15) und Victoria Kamhuber (16) vom Gymnasium Gars gewinnen mit einem Business-Plan für ein Unternehmen den bayernweiten Wettbewerb „Play the Market“.
Gars – Nach einem schwierigen Schuljahr gab es am Gymnasium Gars noch eine große Überraschung: Die Schülerinnen Susanne Schex (16), Anna Selmeier (15) und Victoria Kamhuber (16) gewannen mit einem Business-Plan für ein Unternehmen, das einen Haushaltsroboter auf den Markt bringt, einen bayernweiten Wettbewerb – und fliegen zur Belohnung nach New York, wenn die Pandemie vorbei ist.
Lehrer drohte – erfolgreich – mit Referat über „Die Ökonomie des Scheiterns“
Vom Tellerwäscher zum Millionär: So wird in den USA ein typischer Erfolgsweg charakterisiert. Auf das Schülerinnen-Trio aus Gars gemünzt könnte es heißen: von anfangs lustlosen Wettbewerbsteilnehmern zum Projektsieger. Denn die Begeisterung der drei Garser Schülerinnen für das Vorhaben war zu Beginn gering, als sie von ihrem Wirtschaft-und-Recht-Lehrer Norbert Ziche erfuhren, dass es in den Profilstunden des wirtschaftswissenschaftlichen Zweiges um die Teilnahme am Planspiel „Play the Market“ gehen würde. Nur die „knallharte Drohung“ ihres Lehrers, dass jeder, der aus dem Wettbewerb fliegt, ein Referat zum Thema „Die Ökonomie des Scheiterns“ halten müsse, bewog eine Schülerin dazu, am Vorabend des Einsendeschlusses um 22 Uhr die geforderte Exceltabelle für die Planung des ersten Geschäftsjahres online einzureichen.
Damit begann eine Erfolgsgeschichte: Nach einem geglückten Start steckte das Triol zunehmend Energie und Ehrgeiz in die zu treffenden Entscheidungen über Produktmenge, Preis, Werbeausgaben, die Ein- und Ausstellung von Mitarbeitern – in einem Unternehmen, das einen möglichst großen wirtschaftlichen Gewinn erzielen sollte, aber durchaus auch unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer und gesundheitlicher Aspekte.
Nach sechs durchgestandenen Spielrunden war es so weit: Mit der höchsten Punktzahl in Gesamtbayern gelangte das Mädchentrio ins Halbfinale, bei dem erneut fünf anspruchsvolle Spielrunden durchzustehen und ein Werbeplakat zu gestalten waren – allerdings nicht mehr im Rahmen einer Präsenzveranstaltung, wie ursprünglich gedacht, sondern über online-Kanäle. Mit 94,7 von erreichbaren 115 Punkten qualifizierten sich die Drei für das Finale.
Nach der Pandemie geht es nach New York
Hier wetteiferten die besten 27 von anfangs über 1900 Schülern in etwa 600 Teams aus Bayern in einer erstmalig virtuellen Abschlussveranstaltung um den Hauptpreis: eine Sprachreise in die internationale Wirtschaftsmetropole New York.
Den Höhepunkt des Wettbewerbs bildete die abschließende Präsentation eines selbst erstellten Social-Media-Werbespots zu ihrem Unternehmen, gedreht mit der Handy-Kamera, vor großem Publikum und einer Expertenjury. Die Finalisten und die Gäste der Veranstaltung wurden von Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert begrüßt.
Am Ende die Überraschung: Der erste Platz ging an das Teams „asv GmbH Co. KG“ vom Gymnasium Gars. Es könnte jetzt ein Referat zum Thema „Die Ökonomie des Erfolgs“ schreiben. uc