Schulsanitätsteam-ABC

Vollständiger Artikel „Schulsanitätsteam- ABC“

Das ABCDE- Schema ist jedem Sanitäter ein Begriff (Airway- Breathing- Circulation- Disability- Exposure/Environment). Doch in diesem ABC soll nicht medizinisches Fachwissen an Mann/Frau gebracht werden, sondern das Schulsanitätsteam des Gymnasiums Gars anhand maßgeblicher Begriffe vorgestellt werden:

A wie „Alte Hasen“: Die erfahrenen Sanis können den Neulingen im Saniteam immer helfen sich einzufinden und scheinen fast jedem Notfall gewachsen zu sein.

B wie „Behandlung“: Die Behandlung von verletzten bzw. kranken Schülern ist die Hauptaufgabe des Saniteams.

C wie „Coolpacks“: Zwar sind wir als Sanis auf fast alles vorbereitet und kennen jeden Kniff bei der Behandlung, dennoch ist es (leider) bei manchen Einsätzen mit dem Gang zum Coolpackkühlschrank schon getan. Mehr Arbeit ist es dann, die ausgegebenen Coolpacks wieder einzutreiben. Noch ein Hinweis für medizinisch Interessierte: Coolpacks nie direkt auf die Haut legen, sondern immer mit einer schützenden Schicht (z.B.: Handtuch) dazwischen.

D wie „Durchsage“: Hiermit beginnen 90% unserer Einsätze. Übrigens: Erfahrungsgemäß sind die harmlosesten Fälle die, zu denen wir ins Sekretariat gerufen werden. Denn wenn es der Patient noch die langen Altbautreppen hoch geschafft hat…

E wie „Erste Hilfe“: Bei der Behandlung wird vornehmlich Erste Hilfe geleistet. Aber für so manchen Sani war das Saniteam schon der Einstieg in eine weiterführende medizinische Ausbildung.

F wie „Fachkompetenz“: Sollte jeder Sani mittlerweile besitzen. Immerhin hat man in seinem ersten Jahr als Schulsanitäter wöchentlich eine Theoriestunde, dazu kommen noch die für das ganze Team verpflichtenden monatlichen Sitzungen. Hier wird oft, innerhalb eines thematischen Rahmens (z.B.: Winternotfälle) das gelernte Wissen praktisch angewandt. Am Ende ist so sichergestellt, dass wirklich nur fachlich kompetente Sanis auf die Schüler losgelassen werden.

G wie „Gierse“: Die erste für das Saniteam zuständige Lehrerin hat immer ein offenes Ohr für jeden Einzelnen aus dem Saniteam und hält so unsere fast 40 Mann starke Truppe immer zusammen. Als regelmäßige Fahrerin von Rettungswägen für die Johanniter besitzt sie außerdem große Praxiserfahrung. Ein herzliches Dankeschön vom gesamten Saniteam an Frau Gierse.

H wie „Hunger“: Gegen den kleinen Hunger zwischendurch ist im Krankenlager immer etwas Traubenzucker vorrätig. Egal, ob bei Patient oder Sanitäter, die Süßigkeit bringt immer etwas Aufheiterung und Ablenkung. Manchmal, z.B. bei niedrigen Blutzuckerwerten, kann der Zucker aber auch medizinisch hilfreich sein.

I wie „Interaktion“: Da wir möglichst immer im Team anrücken, ist Absprache untereinander immens wichtig. Schließlich sollen nicht fünf riesige Sanis aus der Mittel- und Oberstufe gleichzeitig auf den Miniaturfünftklässler einreden. Genauso ist es kontraproduktiv, wenn der Patient alleingelassen in der Ecke sitzt bzw. liegt. Schon auf dem Weg zum Einsatzort werden deshalb Aufgaben verteilt und das Vorgehen besprochen. Und nach dem Einsatz wird gemeinsam beratschlagt, was noch verbessert werden kann.

J wie „Johanniter“: Ein großes Dankeschön für die grandiose Unterstützung bei Fallbeispielen, Reanimationsübungen und beim Absolvieren des Erste- Hilfe Kurses. Auch sollte nicht vergessen werden, dass ein großer Teil unserer Ausrüstung und unseres Materialpools von dieser Hilfsorganisation kommt.

K wie „Krankenlager“: Das Krankenlager ist das Zentrum des Geschehens. Mit seinen fünf Liegen bietet das Zimmer im Altbau eine gute Erholungsmöglichkeit für Patienten (und- zum Glück nur vereinzelt- für Matheexflüchtlinge) und für den Sani einen geeigneten Arbeitsplatz mit allem möglichen Notfallmaterial.

L wie „Löffler“: Sie befindet sich zwar jetzt im Alphabet gezwungenermaßen weiter hinten, dennoch steht sie Frau Gierse in Sachen Fachkompetenz in nichts nach. Auch wenn Frau Gierse meist den Theorieunterricht und die Praxisanleitung macht, behält Frau Löffler immer den Überblick und ergänzt fehlende Informationen oder spricht noch nicht bemerkte Fehler bei Fallbeispielen an. Auch an der organisatorischen Arbeit ist sie maßgeblich beteiligt. Deswegen ein herzliches „Dankeschön“ vom gesamten Saniteam an Frau Löffler.

M wie „Mime“: Um uns bestmöglich auf Notfälle vorzubereiten, üben wir mit spektakulären und manchmal auch blutigen (manche behaupten, es handele sich um Schminke…) Fallbeispielen. Selbst einige Mimen spielten so intensiv, dass sie selber nicht mehr wussten, ob ihre Verletzung echt war oder nur gefakt.

N wie „Notruf“: Sollte einmal die Fachkompetenz eines Schulsanitäters nicht ausreichen, wird ein Notruf abgesetzt, um so schnell wie möglich einen Krankenwagen und damit professionelle Hilfe heranzuschaffen.

O wie „Operation“: Es gibt immer noch Lehrer, die steif und fest behaupten, das Saniteam würde zur Not auch Luftröhrenschnitte ausführen. Wirklich schön, dass uns so was zugetraut wird, allerdings sind wir so gut dann doch nicht. Aber fast.

P wie „Pullis“: Ein Riesendank geht auch an die Schulleitung und den Elternbeirat für die Unterstützung des Saniteams. Vor allem die finanzielle Hilfe beim Kauf unserer Sani- T-Shirts oder –pullis ist nicht selbstverständlich.

Q wie „Qualität“: Qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern, ist natürlich unser Ziel. Manchmal versuchen wir unsere Qualitäten auch im spielerischen Rahmen bei Wettbewerben für Schulsanitätsteams unter Beweis zu stellen.

R wie „Reanimation“: Zu lernen, einen Menschen wiederzubeleben, ist wohl der wichtigste Baustein unserer Ausbildung. Deshalb kommen regelmäßig die Johanniter aus Wasserburg zu uns, um mit uns Reanimation an authentischen Puppen zu trainieren. Man spart sich so nicht nur den Erste- Hilfe-Kurs für den Führerschein, sondern bekommt auch das beruhigende Gefühl, dass man im Notfall wüsste, was zu tun ist. Medizinische Notiz: Erstaunlicherweise ist der Rhythmus von „Highway To Hell“ für eine Herzdruckmassage einer der geeignetsten.

S wie „Symposium“: Bei einer unserer Lieblingsveranstaltungen, dem jährlichen Schulsanitätsdienstsymposium am Klinikum Großhadern in München, erfährt man viel Neues und Spannendes über präklinische Notfallmedizin. 2014 wurde sogar eine Fotostrecke von einem von uns gestalteten Fallbeispiel als Lehrbeispiel verwendet.

T wie „Teams“: Um in der bunten Truppe von 35 Schülern und Schülerinnen Ordnung zu schaffen, werden die Sanitäter in Teams eingeteilt. So werden nicht nur die Einsatzzeiten geregelt, sondern auch Aufgaben wie „Aufsicht über den Materialpool“, „Reinigung des Krankenlagers“, „Öffentlichkeitsarbeit“, etc. verteilt.

U wie Ueberblick“: Im Notfall muss jeder Sani den Überblick bewahren. Das ist nicht immer ganz einfach, steigt doch auch bei erfahrenen Sanis der Puls nach der Durchsage sprunghaft an. Aber je mehr Einsätze man souverän gemeistert hat, desto entspannter wird man. Und die Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, behält man oft auch für das Berufsleben.

V wie „Veranstaltungen“: Natürlich sind wir auch hier stets einsatzbereit. Und damit es auch „gscheid“ was her macht, streifen wir uns auch, egal ob bei Konzert oder Sportveranstaltung, unsere quietschgelben Warnwesten über.

W wie „Wochenende in Au im Wald“: Es stellt eine erste Einführungsmöglichkeit für Neueinsteiger dar. Durch einen zweitägigen Ausflug am Anfang des Schuljahres lernen sich die Mitglieder untereinander kennen (Frau Gierse hat da ein paar sehr „amüsante“, gruppendynamische Psychospielchen im Fundus) und bekommen durch Fallbeispiele erste Einblicke in die Aufgaben eines Schulsanitäters. Ein Dankeschön geht natürlich auch an unsere Gastgeberin in Au, Frau Cathrin Henke, und an ihre Küchenfee, die durch ihre Kochkünste den Einstieg in die Sanitäterlaufbahn sehr angenehm macht.

X wie „XL“: Die Schülerzahl am Gymnasium Gars nahm in den vergangenen Jahren ab, aber das Saniteam ist nichtsdestotrotz immer weiter gewachsen. Auch für das nächste Schuljahr würden sich sowohl Frau Gierse und Frau Löffler als auch Alte Hasen wünschen, dass sich wieder viele junge Schüler für das Saniteam interessieren.

Y wie ??: Hier fällt sogar dem besten Sanitäter nichts Passendes ein…

Z wie „Zeitplan“: Um das Eintreffen von 35 Schulsanitätern am Einsatzort zu verhindern, unterliegen die Teams einem strukturierten Zeitplan, der den jeweiligen Schülergruppen (immer eine Kombination aus Alten Hasen und unerfahrerenen Sanis) ihre Dienstwochen zuteilt.

Verfasst von Matthias Ogiermann, Q11, Laura Bartos, 10e und Anita Schwarzenböck, 10e für den Jahresbericht 2014/15