China restlicher Artikel

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„…Es ist Montag und meine Gastfamilie und ich fahren in die Schule. Jedoch gibt es in China ein Zeitlimit für Autos und unser Auto darf nur bis 7:00 Uhr fahren. Da es schon 7:15 Uhr ist, halten wir am Straßenrand und meine Austauschpartnerin Emmy telefoniert. Daraufhin sagt sie zu mir: „We will take a motorbike!“ und ich zu ihr: „O.k.“. Waaass? Motorbike? Hoffentlich meint sie einfach ein Taxi. Wenige Minuten später halten zwei Rollerfahrer neben uns. Meine Chinesin sagt kurz: „This is my uncle and my aunt. You can sit here.“ und zeigt auf den kleinen Platz des Sitzes hinter ihrem Onkel. Weil ich das Verkehrssystem von Hangzhou die letzten beiden Tage bereits beobachten konnte und festgestellt habe, dass es das pure Chaos ist, sehe ich schon vor meinen Augen mein Leben zerrinnen. Dennoch steige ich auf und halte mich an der Jacke des Onkels, den ich immerhin schon fünf Sekunden kenne, fest. Und los geht die wilde Fahrt! Wir fahren zwischen den anderen Rollern und Autos durch und geben immer mehr Gas. Bald werden wir von der Polizei an den Straßenrand gewinkt. Der Onkel diskutiert kurz mit dem Polizisten. Ich verstehe natürlich kein Wort und kann nicht einmal eine Stimmung heraushören. Also bleibe ich einfach auf dem Roller sitzen. Nach kurzer Zeit zeigt mir der Onkel pantomimisch (er kann leider kein Englisch), dass ich absteigen soll unDSC_0173d wir gehen einige Meter. Von der Tante und Emmy fehlt jede Spur. Nach einigen Metern steigen wir wieder auf und die Chaosfahrt geht weiter. Schließlich komme ich überraschenderweise heil an der Schule an. Das Gute an dem Ganzen ist, dass durch das Adrenalin meine Müdigkeit verfolgen ist und ich den Anderen nun eine gute Story erzählen kann…“
Nach den vielfältigen Erlebnissen in Hangzhou, die den Abschied von den lieben Austauschfamilien, chinesischen Lehrern und der Dolmetscherin Elisa sehr schwer machten, begaben wir uns dann auf eine aufregende Reise von Hangzhou über Shanghai, Suzhou und Nanjing bis nach Peking. Bei einem Ranking über die „Hotspots“ der Rundreise schnitt mit Abstand die Aussicht vom Oriental-Pearl-Tower und die Nachtbootsfahrt in Shanghai am besten ab.
Zusammenfassend braucht man als Teilnehmer des Chinaaustausches wohl nur zwei Dinge: Offenheit gegenüber einem Land, das einfach anders ist als unsere Heimat und unbedingte Lust auf ein großes Abenteuer! Beides wird zu 100% belohnt!
Monika Jellbauer und Sarah Kobler im Auftrag aller Teilnehmerinnen