Pure Begeisterung und Faszination strömten die Augen der Elft-Klässler des Gymnasiums Gars aus, als sie den ersten Blick in die Betonbecken einer Ausgleichsfläche der Gemeinde Gars a.Inn werfen konnten. Unzählige Kaulquappen von Grünfröschen, Laubfröschen und Gelbbauchunken wuselten darin, einige Jungtiere verschiedener Molcharten liefen durchs Wasser und auch der ein oder andere Jungfrosch war auf den Steinen zu entdecken.
Daniela Fischer, vom Bauamt in Gars erklärte den Schülern und Schülerinnen der beiden Projektseminare den Sinn dieser Becken. Laubfrösche und Unken benötigen Gewässer, die mehrmals im Jahr trockenfallen, damit ihre Fressfeinde keine Chance haben, sich darin zu vermehren. Da es mittlerweile kaum mehr Auenwälder gibt und größere Spurrillen oder natürliche Mulden häufig zugeschüttet werden, fehlen diesen Tierarten die passenden Laichgebiete, weshalb sie vom Aussterben bedroht sind. Die Betonbecken sollen solche austrocknenden Gewässer simulieren. Aus diesem Grund werden sie im Frühjahr beziehungsweise Frühsommer verschlossen, so dass sie sich mit Regenwasser füllen und im Herbst wieder abgelassen. Da auch Molche und Libellen, die natürlichen Feinde des Frosch- und Unkenlaichs, geschützte Arten sind, werden sie vor dem Auslassen der Becken gerettet und vor Ort in ein drittes Becken umgesiedelt, welches nicht abgelassen wird. Auch die vorhandenen Kaulquappen werden so in den nahe gelegenen „Ersatzteich“ gesetzt, in der Hoffnung, dass sich die ein oder andere noch zu einem erwachsenen Tier entwickelt und den Winter überlebt.
Diese Tätigkeit übernahmen dieses Jahr unter anderem die Schüler und Schülerinnen von Frau Baumgartner und Frau Kobler. Bewaffnet mit Bechern und Gummistiefeln fingen sie zahlreiche Tiere, bestimmten sie, dokumentierten ihre Anzahl und setzten sie dann in das neue Becken ein. Selten erlebt man die Jugendlichen mit soviel Engagement im normalen Unterricht und vermutlich werden ihnen die Erinnerungen an den spannenden Nachmittag noch lange bleiben. Solche und ähnliche Exkursionen werden öfters gemacht. Den Projektbeteiligten ist es wichtig, die junge Generation für den Naturschutz zu begeistern, denn was man kennt, schützt man auch und leider braucht unsere Natur heute mehr Schutz und helfende Hände denn je.