Kreatives Schreiben zum Thema „Flucht“

Die aktuelle Flüchtlingsthematik wird natürlich auch im Deutschunterricht aufgegriffen. So haben SchülerInnen der 7. Klasse auf der Basis von Fotos, auf denen Flüchtlinge abgebildet sind (Aus rechtlichen Gründen dürfen wir diese auf der Homepage nicht zeigen.), freie, kreative Texte verfasst. Diese zeigen in beeindruckender Weise, wie dieses Thema Kinder und Jugendliche beschäftigt.

Fiktiver Tagebucheintrag von Marie-Sophie Reddemann:

Wir beide, also mein Baby und ich, sind schon zwei Wochen hier im Flüchtlingslager in Libyen. eigentlich wollte ich schon mit einem Schlepperboot nach Italien fahren, aber meine Kleine ist sehr schwach und ich will sie nicht verlieren. Deshalb warte ich hier Tag für Tag, bis es ihr wieder gut geht. Hier sind die Lebensbedingungen sehr miserabel – gibt kaum Essen, kaum Trinken und von den Toiletten will ich gar nicht erst reden. Ich gehe davon aus, dass wir in paar Wochen die Reise fortsetzten können. Wenn wir in Italien sind, hoffe ich, dass wir nach Deutschland, Dänemark oder Schweden weiterkommen, wir könnten aber auch in Italien bleiben. Aber ich fürchte mich auch davor, im Meer zu ertrinken, da hier viel von gekenterten Schiffen sprechen, oder auch davor, wieder abgeschoben zu werden. Außerdem hoffe ich, endlich mal ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Denn wenn es hier regnet, was es im Winter oft tut, werden wir alle nass und unsere Zelte sind schon ganz durchnässt.

Fiktiver Tagebucheintrag von Philip Kühnstetter:

Liebes Tagebuch,

heute war ein schwerer Tag, denn ich musste Abschied nehmen. Es fiel mir nicht leicht, einfach so meine Familie, meine Freunde und geliebte Heimat zu verlassen. Ich musste aber gehen, es war zu meiner Sicherheit. Es war zu gefährlich in meiner Heimat, dort, wo Krieg herrscht. Meine Eltern und meine Freunde konnten nicht mit, denn wir hatten zu wenig Geld, und es reichte gerade für mich, mit dem Bus zu fahren. Ich saß da im Bus, traurig, weil ich wusste, ich würde sie nie wieder sehen. Ich winkte, bis ich sie schließlich aus den Augen verlor. Kein Tag und schon Heimweh!

„Fragen“ von Mia Wilfart

Wieso wird das so entschieden?

Wieso Kriege in friedlichen Ländern führen, wieso nicht mit dem zufrieden sein, was man hat?

Die Landesherren, die Politik – sie wollen mehr Land, mehr Arbeiter, mehr Geld oder sie finden es lustig, bei den Nachbarn herumzumetzeln.

Und die Leute des angegriffenen Landes, die friedlich lebten, müssen wegziehen, ihr gewohntes und geliebtes Zuhause verlassen. Und nicht nur das: Man hat ständig Angst um Kinder, Familienmitglieder und Freunde – jeden Moment kann einer von ihnen erschossen, gefoltert oder in ein Lager gebracht werden. Man wird verrückt, man ist immer auf der Hut, hat keine freie Minute, keine Entspannung, man hat nur noch Angst, Angst vor dem Tod, der Vielleicht schon auf der Fußmatte steht.

Man wandert aus, um ein besseres Leben zu finden. aber auch da muss man auf der Hut sein, denn viele wurden wieder in ihr Land zurück gebracht, in ein Lager geschickt oder mitten auf der Straße sofort erschossen.

Sollte man das Glück haben, in ein Land ohne Krieg, Angst und Elend zu kommen, bekommt man dort weder Arbeit, noch Geld, noch Hilfe , denn man ist ein Flüchtling und wird ausgeschlossen, obdachlos und vielleicht sogar verhungern oder erfrieren.

Deshalb frage ich ich,  wieso? Wieso wird das so entschieden. Wieso kann denn die Oberherrschaft in demk einen Land nicht zufrieden sein, wieso müssen sie in den Krieg ziehen und friedliche MKinder und Tausende von Menschen auslöschen?

WIESO????

 

Leseempfehlung:

Das lesenswerte Buch „Im Meer schwimmen Krodkodile – Eine wahre Geschichte“ von Fabio Geda beschreibt exemplarisch die Flucht aus Afghanistan bis nach Europa.