Bericht über den Schreibworkshop des Erzbischöflichen Ordinariats München

Am 17.07.2023 kamen wir – Anna Heilmaier, Isabella Grebentcharska, Nora Kückel, Alina Trautbeck, Elena Pöschl und Leonie Obermaier – nach einer lustigen Autofahrt um 9:30 Uhr, also eine halbe Stunde zu früh, vor dem Erzbischöflichen Ordinariat in München an.

Um 10 Uhr ging es dann endlich los. Neben uns waren auch noch fünf Schülerinnen und ein Schüler aus anderen Schulen dabei.  Zuerst sollten wir als Aufwärmübung Adjektive für „Zeit“ und „Gott“ finden, die möglichst unpassend sind. Das war anfangs richtig schwierig, ist uns dann mit der Zeit aber immer einfacher gefallen.

Als nächstes kam Übung zwei dran: Wir sollten beschreiben, wie ein Jahr für uns aussieht. Erst hat uns Herr Bayerstorfer, ein Lyrik-Schriftsteller, der unseren Workshop geleitet hat, erklärt, wie er sich ein Jahr bildlich vorstellt. Nun lag es an uns, unsere Vorstellung freien Lauf zulassen und den Verlauf eines Jahres aufs Papier zu bringen. Diese Übung hat Spaß gemacht, da sich das Bild erst nach und nach zusammengesetzt hat und bei jedem unterschiedlich war.

Bei Übung Nummer drei haben wir dann die Nomen von einem Gedicht genommen und durch andere, vorgegebene Nomen ersetzt. Das Endergebnis hat teilweise Sinn, teilweise aber auch keinen Sinn ergeben. Trotzdem war es lustig zu sehen, was hierbei herauskam.

Zum Schluss war uns ein Gedicht vorgegeben, in dem wir wieder die Nomen ersetzen sollten, diesmal waren die Wörter aber nicht mehr vorgegeben. Wir durften sie frei wählen. Auch diese Übung war lustig, weil es in jedem Gedicht um etwas anderes ging. Zudem haben wir noch eine Strophe zu dem veränderten Gedicht hinzugefügt.

Gegen 12 Uhr gab es Mittagessen. Wir haben belegte Semmeln, Butterbrezen und Müsliriegel bekommen. Zum Trinken gab es Schorlen und Wasser.

Um 13:30 Uhr haben wir uns dann auf den Weg ins Lyrikkabinett gemacht. Nach einem zwanzigminütigen Fußmarsch sind wir angekommen. Wir haben einen Vortrag über Lyrik erhalten und durften uns anschließend noch umschauen: Es sah aus wie eine Art Bücherei, in der man lesen konnte, allerdings durften die Bücher nicht ausgeliehen oder gekauft werden.

Anschließend haben wir uns um 14:45 Uhr wieder auf den Weg, durch München, zurück zum Ordinariat gemacht.

Leonie und Elena (8a)

 

Unsere Texte zum Thema „Suche Frieden und jage ihm nach!“:

 

Zwei für den Frieden (Elena, Leonie, Kathi)

 

~ Frieda ~

Sie ziehen los Richtung Schlachtfeld nach Kirg. Mein Vater führt die Soldaten an. Es ist mitten in der Nacht und eiskalt. Ich schleiche heimlich hinterher, da ich eigentlich zuhause im Bett sein sollte, ich bin ja ein Mädchen. Trotzdem bin ich neugierig, ob mein Vater tatsächlich einen Krieg beginnt. Außerdem muss ja irgendjemand auf die Sturköpfe aufpassen!

 

~ Pax ~

Ich verstecke mich am Rand des Schlachtfeldes hinter einem Busch, denn auch als Sohn des Anführers der Kirg darf ich, Pax, mit meinen 14 Jahren noch nicht mitkämpfen. Der Stamm der Ferid taucht schon am Horizont auf. Ich sehe, wie mein Vater den nervösen Soldaten noch einmal den Schlachtplan erklärt. „Haltet euch bedeckt, bis ich das Zeichen gebe“, kann ich heraushören. Plötzlich raschelt es neben mir.

 

~ Frieda ~

Ich bemerke, wie die Truppen stehen bleiben. Schnell ducke ich mich und ziehe mir meinen Mantel noch tiefer ins Gesicht. Ich schaue mich vorsichtig um. ‚Da. Ein Busch! Der ist perfekt zum Verstecken!‘, denke ich mir, und schleiche leise darauf zu. Doch dort sitzt schon jemand. Ein Junge. Nicht viel älter als ich. Er wendet sich wachsam in meine Richtung. „Wer da?“, fragt er leise. „Jemand von Kirg?“

 

~ Pax ~

Da tritt ein Mädchen aus der Dunkelheit. „Ich bin Frieda vom Stamm der Ferid.“ „Was tust du hier?“, frage ich wachsam. „Dasselbe wie du, fürchte ich“, seufzt sie und lässt sich neben mich fallen. Es wundert mich, dass sie mir gleich vertraut und nicht davonläuft oder mich skeptisch betrachtet. Sie sieht mich einfach nur an. „Wie heißt du?“

 

~ Frieda ~

„Pax“, antwortet er, „ich bin vom Stamm der Kirg.“ Das überrascht mich nicht. Ich weiß nicht, wieso, ich weiß es einfach. „Was hältst du von der Idee, dass unsere Stämme Krieg gegeneinander führen wollen? Tausendmal habe ich versucht, meinen Vater davon abzubringen. „Deinen Vater?“, frage ich erstaunt. „Ja, mein Vater, Stammesoberhaupt der Kirg“, antwortet er stolz. Ich mache große Augen. „Du auch?“ „Was?“, fragt er verwirrt. „Du bist auch das Kind des Stammesoberhauptes?“ „Ja, hab ich doch grad – Moment. Heißt das, du bist auch ein Oberhauptskind?“ „Ähm… Ja, bin ich.“ „Merkwürdiger Zufall“, murmelt er.

 

~ Pax ~

„Also“, greife ich meine Frage erneut auf. „Was hältst du davon?“ „Ich finde es Schwachsinn zu kämpfen, nur, weil jemand angeblich Beute gestohlen hat“, antwortet sie. „Ganz deiner Meinung“, seufze ich, „aber was können wir schon tun?“ Sie überlegt kurz, dann springt sie auf und sagt begeistert: „Wir können was tun! Wir können mit unseren Vätern reden!“ „Das habe ich doch schon versucht“, flüstere ich und ziehe sie wieder hinunter in unser Versteck. „Wir können uns mitten auf das Feld stellen. Zwischen die Fronten und nicht weggehen, bis sie Frieden schließen.“ Sie flüstert immer noch voller Hoffnung. „Gute Idee“, meine jetzt auch ich. „Sie müssen miteinander reden. Nur so kann wieder Frieden zwischen unseren Völkern herrschen.“

 

~ Frieda ~

Nachdem ich Pax von meiner Idee überzeugt habe, planen wir gemeinsam weiter. Dann geht es los. Wir springen aus unserem Versteck und rennen mitten auf das Feld. Die beiden Oberhäupter diskutieren gerade wild über die gestohlene Beute, während sich die Krieger zwar noch im Hintergrund halten, aber schon kampfbereit ihre Waffen gezogen haben. Sie halten inne, als sie uns sehen. „Pax“ Was tust du hier?“, ruft Pax´ Vater wütend. „Frieda! Du solltest doch zuhause bleiben!“ Wir ignorieren beide. „Ihr dürft keinen Krieg führen!“, beginnt Pax. „Seit wann sagt mein Sohn mir, was ich zu tun habe?“, fragt Pax´ Vater hitzig. „Ach und warum?“, antworte ich ebenso wütend meinem Vater. „Weil…“ Pax stammelt. „Weil wir nicht in einer zerstrittenen Zukunft voller Krieg aufwachsen wollen!“, helfe ich ihm weiter. „Und“, fügt Pax hinzu, „weil das doch niemandem etwas bringt. Weder Ferid, noch Kirg!“ Die beiden Männer sehen sich an. Schließlich gibt mein Vater nach: „Unsere Kinder haben recht. Muss es denn wirklich so enden? Ist es nicht egal, ob die Beute gestohlen wurde oder nicht?“ „Vielleicht ist sie auch verletzt über die Grenze gelaufen“, stimmt Pax´ Vater zu.

 

~ Pax ~

„Dann bin ich dafür, dass morgen Abend ein großes Friedensfest veranstaltet wird. Hier auf dem Feld und alle helfen bei den Vorbereitungen mit.“, schlägt Friedas Vater vor. „Wir können uns ja morgen früh hier treffen uns alles genauer besprechen“, stimmt mein Vater zu. Die beiden Männer geben sich zum Abschied die Hand. Auch Frieda und ich verabschieden uns voneinander. „Bis morgen“, juble ich. „Bis morgen“, gab Frieda lachend zurück.

 

 

Rezept für den Frieden (Alina, Nora)

 

Was müsste man geben,

um friedlicher zu leben?

Hier kommt das Rezept

für alle, die dies haben nicht gecheckt.

Gib zuerst etwas Liebe hinzu,

für alle Diebe, die die Liebe klauen

und sich nachher hauen.

Zunächst noch etwas teilen

um arme Seelen zu heilen,

nun schmeckt es schon besser,

um nicht zu sagen gut!

Keiner sticht mehr mit dem Messer,

das macht mir richtig Mut.

Jetzt noch etwas Dankbarkeit,

dann braucht der Teig noch etwas Zeit,

bis wir sind in Frieden vereint.

Das ist auch wirklich wichtig,

und deshalb machen wir es richtig.

Alle sollten es versuchen,

Friede, Freude, Eierkuchen!

 

Friede, Freude, Eierkuchen – Zutaten:

250g Liebe

500ml Dankbarkeit

2 Stck. Teilen

2 EL Zeit

50g Geduld

280g Glück

Den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Zuerst die Liebe cremig schlagen und für 5 min. ruhen lassen. Danach die Dankbarkeit vorsichtig mit dem Schneebesen unterheben. Das Teilen unter ständigem Rühren hinzufügen. Den Teig anschließend in eine Springform füllen. Nun für ca. 25 min. backen lassen, bis der Kuchen eine gold-braune Färbung angenommen hat.

In der Zwischenzeit Geduld und Zeit in einer neuen Schüssel gut vermengen. Die fertige Füllung für 5 min. in den Kühlschrank stellen.

Währenddessen den fertigen Kuchen aus dem Ofen nehmen und kurz abkühlen lassen. Jetzt die Masse darauf verteilen und mit Glücksstreuseln verfeinern.

Fertig ist der frisch gebackene Frieden!

 

 

MerryCloud (Isabella)

 

Ihn dürfen wir heute exklusiv begrüßen: MerryCloud auf seiner ersten Reise auf unseren Planeten.

Wer ihn noch nicht kennt: MerryCloud mag zwar von einem anderen Planeten kommen und uns auf den ersten Blick fast außerirdisch erscheinen, jedoch kennt er die irdische Geschichte besser als jeder andere. Er ist immer mit großem Eifer an historischen Ereignissen interessiert und beobachtet unsere Geschichte, also die Menschheit von der Urzeit bis ins jetzt, schon seit Jahrtausenden. Sein Ufo ist gerade auf dem blauen Planeten gelandet. Glücklicherweise willigte er zu einem kurzen Interview als Exkurs in seine persönlichen Theorien ein:

MerryCloud bezeichnet sich selbst als friedlich. Dieses Thema liegt ihm nämlich besonders am Herzen: Frieden. Solange er den Planeten Erde auch beobachtet hat, er habe noch nie vollkommenen Weltfrieden gesehen, so lauten seine Worte. Er glaubt aber auch, dass Weltfrieden nicht die einzige Form von Frieden ist Dies erklärt er nun genauer:

„Ich habe schon früh angefangen mich mit diesem spannenden Thema zu befassen. Es fällt Menschen anscheinend schwer Frieden zu finden. Aber eigentlich ist das keine so grandiose Kunst, ich werde mal versuchen euch meine einzelnen Unterteilungen des Begriffs Frieden zu erklären.

Innerer Frieden:

Der innere Frieden ist die persönlichste Form von Frieden. Ihn findet man nur in seinem eigenen Geist. Wenn man weiß, dass man sicher ist. Dass man geborgen ist. Dass man frei ist. Es stecken viele Faktoren im inneren Frieden, weshalb er nicht ganz vom äußeren Frieden trennbar ist. Jedoch ist er eine wichtige Voraussetzung, damit äußerer Frieden entstehen kann.

Äußerer Frieden:

Wie man es schon am Namen erkennt: Der äußere Frieden hängt von äußeren Faktoren ab. Das heißt, dass man ihn vor allem nicht allein in sich finden kann. Man benötigt eine Verbindung zu seinen Mitmenschen. Diese Verbindung beinhaltet ebenfalls einige Eigenschaften: Respekt ist die Grundlage der Verbindung. Denn wenn man seine Mitmenschen nicht respektiert, kann man auch keinen Frieden mit ihnen schließen. Die nächste Stufe der Verbindung ist Freundschaft. Freundschaft ist eine besondere Form von Respekt. Es ist fast mehr eine Wertschätzung. Denn schließlich besitzt jeder Mensch seine persönlichen Werte. Diese muss man ebenfalls respektieren. Die höchste Stufe der Verbindung zu den Mitmenschen ist Liebe. Während man Respekt zu all seinen Mitmenschen empfinden kann, ist dies mit Liebe anders. Man kann sie nur bestimmten Personen widmen, die man als besondere Freunde empfindet. Für den Frieden mit allen Menschen sind kleine Teile dieser drei Verbindungen nötig.

Gottesfrieden:

Der Gottesfrieden ist keine neue Art von Frieden. Man empfindet solch einen Frieden nur mit Gott. Denn in unserer Verbindung mit Gott herrscht innerer Frieden: Wir fühlen uns bei im geborgen, also sicher.  Es herrscht aber auch äußerer Frieden mit Gott: Er respektiert uns alle, und schätzt uns wert. Viel wichtiger ist aber: Wir schätzen ihn wert. Denn wir wissen in der Dankbarkeit zu zeigen, weil wir seine Taten schätzen. Wir vertrauen ihm wie einem Freund. Und letztlich lieben wir ihn wie einen Vater. Es herrscht vollkommener Frieden. Doch eines dürfen wir nicht vergessen: Solch ein Frieden kann genauso gut zwischen uns und unseren Mitmenschen funktionieren: Ein Mensch ist zwar kein Gott, aber Gott ist ein Mensch. In jedem von uns ist ein bisschen von Gott.“

(Dies waren MerryClouds persönliche Theorien und Beobachtungen. Nun muss er sich leider wieder auf seinen Weg nach dem außerirdischen Zuhause begeben. Er verspricht jedoch einen erneuten Besuch…)

 

 

Die Truhe (Anna)

 

Vielleicht ist es im Boden. Irgendwo muss es sein. Schon so viele haben danach gesucht und suchen

immer noch. Muss wohl sehr wertvoll sein. Da, ein Fels mit einem Eingang. Ich gehe zu dieser

Höhle, renne mehr, als dass ich gehe. Ich habe schon viel über diese Höhle gelesen. Ich schleiche mich

geduckt weiter in die Höhle. Kalt ist es, sehr kalt. Mit der Lampe kann man wenigstens etwas

sehen.

Menschen!

Ich wollte doch der Erste sein, der es findet. Jeder versucht es allein auf seine Weise. „Willst du

mit mir gemeinsam suchen?“; fragt mich eine Frau mit zärtlicher Stimme. Gemeinsam? Was denkt

sie sich denn? – Dass ich auf sie hereinfalle? Falsch gedacht! Keiner hilft einem anderen! „Nein“,

entgegne ich ihr kühl.

Plötzlich, ein schepperndes Geräusch – da wird doch nicht einer das so stark Gesuchte gefunden

haben?! Mein Puls steigt gleich schnell wie die Wut in mir. Alle rennen dort hin. Ich auch. Das gibt

es nicht! Alte Schriftzeichen auf einer alten, hölzernen Truhe. Ich versuche schon so lange dies zu

finden. Und jetzt? Ein anderer! Die ersten streiten sich schon. Schlägerei. Da versucht doch glatt

einer hinterrücks die Truhe zu öffnen. Ohne mich! Ich schleiche mich an, Hände voller Schweiß,

schlage die Person zu Boden. Wie gut, dass ich dieses Spezialset mit dem man Truhen wie diese

leicht öffnen kann, dabeihabe. Die anderen verprügeln sich gegenseitig. Merken nichts von mir.

Läuft wie geschmiert. Fast zu gut. Das Metallstäbchen aus dem Spezialset hat sich verhakt. Na

endlich, der Deckel lässt sich anheben. Ich wusste doch, dass es geht! Doch plötzlich, ein anderer

steht direkt neben mir und freut sich über die offene Truhe. Das darf doch nicht wahr sein!

Er öffnet den Deckel mit einem lauten Quietschen. Alle sehen zu. Er greift rein und möchte gerade

schon verschwinden. Da merkt er erst, dass der Inhalt nicht so leicht ist. Ich bücke mich und schaue

gespannt hinein. Mein Herz klopft mir bis zum Hals.

Ein großes, metalligglänzendes Ding. Was soll das sein? Ich entdecke eine alte Schriftrolle, nehme

sie schnell heraus und beginne zu lesen. Die anderen Leute schauen mich an, wollen mir das Papier

wegreißen. Bevor es zu einem großen Streit kommt, schlage ich widerwillig vor, es laut vor zu

lesen. Immerhin kann ich somit das Papierstück behalten. Und wer weiß, vielleicht ist dort erst die

Karte für den eigentlichen Schatz versteckt.

Auf dem Zettel steht: Dies ist eine Maschine, die ihre ganz spezielle und wundervolle Wirkung

erst entfaltet, wenn sie eingeschaltet ist. Aber um diese einschalten zu können, müssen viele

Menschen zusammenarbeiten, denn der Schalter, den man zum Aktivieren braucht, ist an der

unteren Seite, im Boden der Maschine eingebaut.

Doch keine Schatzkarte. Was für ein Reinfall. Trotzdem möchte ich wissen, was es mit der

Maschine und ihrer Wirkung auf sich hat. „Zusammenarbeiten? Niemals!“, ruft eine Person aus der

Menschenmenge. Ein anderer schreit: „So schwer kann das Teil doch gar nicht sein um die

Maschine nicht allein umdrehen zu können, um an diesen Schalter zu kommen!“ Jeder stürzt sich

auf das große Gerät. Ein riesiges Getümmel, in dem keiner so richtig an die Maschine herankommt.

So beschließen wir, mehr oder weniger überzeugt von dieser Idee, dass jeder nach der Reihe

probieren darf, das Gerät umzudrehen und somit den Schalter zu drücken. Einer nach dem anderen

versucht das schwere Teil aufzuheben. Lang dauert das, sehr lang. Zu lang. Ich habe genug für heute.

Ich will nur wissen, für was die Maschine gebaut worden ist. Nicht einmal der Stärkste

schafft es, auch nicht ich. Verärgerte Gesichter. In die deprimierende Stimmung hinein hört man auf

einmal eine zärtliche Stimme sagen: „Vielleicht könnten wir es doch einmal wirklich gemeinsam

probieren, wie es auf dem Zettel gestanden ist. Sonst kommen wir nicht weiter.“

Zuerst wirken alle etwas abgeneigt doch die Neugier ist in jedem von uns schon geweckt. Also

beschließen wir es doch einmal gemeinsam zu versuchen. Die Ersten stellen sich gleich an die

Ecken und immer mehr stellen sich an den Seiten dazu. Schließlich fülle auch ich noch eine Lücke

an der Seite und ziehe mit an. Wir stehen alle dicht an dicht nebeneinander und versuchen so die

Maschine aufzuheben. Anstrengend, aber gemeinsam fällt es einem leichter, viel leichter. Irgendwie

löst sich in mir, ohne es zu wollen, ein Gefühl von Freude aus. Glück. Harmonie. Wörter, die ich

früher nicht mochte. Ich habe das Ziel erreicht, gemeinsam mit den anderen! Man sieht wie sich die

anderen fast ein Grinsen verkneifen. Es macht Spaß, viel mehr Spaß als allein und ist für jeden

leichter.

Doch für was ist jetzt eigentlich die Maschine? Schnell kriecht einer unter das Gerät Er schaltet den

Schalter ein. Ein rauschendes Geräusch erfüllt den Raum. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Den

anderen ist ebenfalls die Nervosität anzumerken. Langsam stellen wir gemeinsam das schwere

Gerät auf den Boden.

Und da – ein Schriftzug erscheint auf einer Art von Display.

Die Friedensmaschine

Frieden?! Da bemerken wir erst, dass wir nicht mehr gestritten haben und es so viel besser

funktioniert – das Miteinander!

Nicht nur ich lache laut. Nein, wir alle lachen laut gemeinsam und haben viel Spaß.

Es scheint, als hätte die Friedensmaschine schon ihre Wirkung vollbracht bevor sie überhaupt zum

Einsatz kam. Oder funktioniert es so in Wirklichkeit gar nicht