„Ein Austausch mit Tschechien? – in welcher Sprache sprecht ihr denn dann miteinander?“ Das wurde das Lehrerteam, das die Idee eines Austausches mit unserem östlichen Nachbarland in die Tat umsetzen wollte, häufig gefragt. Wir Deutschen können in der Tat kein Tschechisch, unsere Partner jedoch lernen Deutsch als zweite Fremdsprache und natürlich Englisch. Daher war die Verständigung nie ein Problem. Schon in der zweiten Schulwoche machte sich also eine Gruppe von 13 Oberstufenschülerinnen und -schülern des Gymnasiums Gars mit ihren Lehrerinnen Raphaela Baumgartner und Eva Grebe auf in die Hauptstadt der Tschechischen Republik, Prag. Auch die hohen Regenmengen, die an genau diesem Wochenende über Tschechien, Polen, der Slowakei und Rumänien niedergingen, konnten die gegenseitige Wiedersehensfreude am Prager Hauptbahnhof nicht trüben. Die tschechischen Teilnehmer waren bereits im März zu einem einwöchigen Besuch in Gars gewesen, sodass sich alle auf ein Wiedersehen freuten.
Obwohl das Wetter zunehmend besser wurde, musste das deutsch-tschechische Lehrerinnenteam Flexibilität in der Planung beweisen: Das Programm, das eigentlich unter dem Titel „Wasser und Umwelt schützen“ stand, musste aufgrund des Hochwassers der Moldau in einigen Programmpunkten geändert werden, da zum Beispiel der Besuch der Wasserpolizei der Moldau buchstäblich „ins Wasser fiel“. Stattdessen gab es Stadtführungen in das ehemalige jüdische Viertel von Prag und die Prager Burg. Gemeinsam mit ihren tschechischen Partnerinnen und Partnern lernte die Garser Gruppe das Gymnasium Ustavni im Stadtteil Prag 8 kennen, besuchte den Unterricht und verbrachte gemeinsame Zeit bei Projekten und Ausflügen. So halfen die Schülerinnen und Schüler u.a. einem Team von Förstern, einen Stadtwald in Prag 8 nach dem Unwetter wieder aufzuräumen und besuchten einen „Waldkindergarten“ (der tschechische Begriff für Baumschule). Der Ausflug nach Liberec in Nordböhmen mit dem Besuch des interaktiven Wissenschaftsmuseums IQLandia und die Wanderung auf den Berg Jeschken wird vielen lange in Erinnerung bleiben. Neben den gemeinsamen Aktivitäten blieb auch Raum für Freizeitaktivitäten und das große Kulturangebot, das Prag bietet. So besuchten einige Schülerinnen und Schüler eine Aufführung von „Hamlet“ im tschechischen Nationaltheater.
Dank der großzügigen Förderung durch das europäische Programm Erasmus+ wurde das Projekt ein voller Erfolg und war ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die innereuropäische Zusammenarbeit.