Geschichte I zum Gottesdienst in der Fasten- und Osterzeit
Verdammt allein
Immer allein. Ich bin immer allein. Ich wäre so gern in einer Gruppe. Aber es geht nicht. Jedes Mal wieder entscheide ich mich für den einfacheren Weg. Ich leide an mir selbst, an meinen persönlichen Grenzen.
Man muss sich das ungefähr so vorstellen: Man ist unfähig, auf Menschenansammlungen zuzugehen. Selbst wenn diese „Ansammlung“ eine Gruppe von fünf guten Freunden ist. Selbst wenn man es versucht… jedes Mal setzt genau an diesem Punkt… an dem Punkt, an dem man losgehen würde… vielleicht das Wort an einen aus der Gruppe richten möchte… genau an diesem Punkt ist meine Grenze erreicht. Panikattacke. Nichts hilft. Keine Chance. Chance vorbei. In solchen Momenten will ich nur noch weg… irgendwohin, wo man alleine ist und nicht das Gefühl hat, dass alle einen anschauen, anstarren, zu flüstern beginnen, mit dem Finger auf einen zeigen…
Das Schlimme ist, ich weiß, dass das alles nicht wahr ist, dass ich trotz allem dazugehöre, aber man hat immer Angst, dass man doch alleine bleibt und nichts wert ist… Würde man jemanden aus meiner Klasse fragen, ob sie davon wissen, von meinem Kampf mit mir selbst wissen, ich denke, sie würden diese Frage verneinen, weil ich alles perfekt überspiele oder mich an bestimmte Personen hänge, bei denen ich mich sicher fühle.
Mit anderen Worten, ich gehöre irgendwie dazu. Aber in Wirklichkeit ist es ganz anders. Und egal wie sehr ich verusche, diese Blockade zu überwinden und mich anders zu fühlen, es geht nicht und vielleicht wird es nie anders sein.
„Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu.“
verfasst von Sabrina Grill, Kl. 9a