„Liebe, Kummer, Beautyqueen“ oder doch „Sex, Drugs and YOLO“ – ein Tag mit den Sozialpädagogen von neon
Ein leerer Stuhl steht in der Mitte des Raumes. Einige Mädchen der siebten Klassen sitzen gespannt außen herum. Anna, eine Sozialpädagogin von der Suchtpräventionsstelle neon aus Rosenheim, setzt sich auf den leeren Stuhl und wirft die Aussage „Es ist egal, ob man dick oder dünn ist, Hauptsache man fühlt sich wohl!“ in den Raum. Die Mädchen zögern kurz und rutschen dann mit ihrem Stuhl entweder in den Kreis oder aus dem Kreis heraus und nehmen dadurch Stellung zu dieser Aussage. Je näher sie Anna sitzen, desto mehr stimmen sie zu. Im Anschluss wird diskutiert.
Diese Methode nennt sich „Extremstuhl“ und sie wird in allen drei Workshops des neon-Projekts genutzt, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen. Dabei werden Themen wie „Wer nicht bei FACEBOOK oder WHATSAPP ist, verpasst etwas!“, „Süchtig wird nur, wer einen schwachen Willen hat!“ oder „Wenn mich einer blöd anmacht, dann komm ich ihm genauso blöd!“ angesprochen. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren rege und nutzen die Gelegenheit sich auszusprechen.
Danach sprechen die Sozialpädagogen über die verschiedenen Aspekte, die in den jeweiligen Workshops, „Mädchensache“, „Boys only“ und „Virtuelle Welten“, behandelt werden sollen. Dabei agieren sie auf Augenhöhe und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, damit die Schüler ihren eigenen Standpunkt und damit ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln können.
Diese angenehme Atmosphäre führte mit Sicherheit auch zu der sehr positiven Bewertung des Projekts in der nachträglichen Befragung. Im Anhang werden einige ausgewählte Antworten gezeigt. Auswertung_Fragebogen_NEON_2015
Zum Schluss möchten wir uns nochmals bei unseren zahlreichen Förderern bedanken, die durch ihre großzügige finanzielle Unterstützung dieses Projekt überhaupt erst möglich gemacht haben!
Sarah Kobler, Jugend- und Suchtpräventionsbeauftragte am Gymnasium Gars