Acht Uhr morgens. Busparkplatz. Eigentlich nichts Neues – Chor- und Orchesterfahrten sind uns allen bekannt, täglich betreten wir den Busparkplatz auf dem Weg zur Schule. Doch heute fühlt es sich anders an. Wir sind 25, und die Stimmung ist eine Mischung aus Vorfreude, Neugier und ein bisschen Nervosität. Vor allem bei uns „Neuen“, den Zehntklässlern, unwissend, was uns genau erwartet.
Im Bus vergeht die Fahrt schnell – Musik hören, laute, ausgelassene Unterhaltungen. Und trotzdem liegt da dieses mulmige Gefühl in der Luft. Als wir in Mühldorf in der Jugendherberge ankommen, ist es, als würden die Rucksäcke leichter werden. Die Anspannung fällt Stück für Stück ab. Zimmer beziehen – und zack, schon das erste Treffen in der großen Gruppe im Gemeinschaftsraum. Ein paar Spiele zum Kennenlernen, viel Lachen. Ab jetzt ist klar: Hier nimmt man Leichtes schnell mit Humor, den ernsten Themen wird mit Respekt begegnet.
Die zwei Tage sind durchgeplant, im Fokus steht das Zusammenwachsen und die Auffrischung des Erste–Hilfe–Kurses: Wiederholungen, Krankheitsbilder durchgehen, Szenarien durchspielen. Immer wieder werden wir Neuen ganz bewusst eingebunden. Eigene Aufgaben, eigenes Mitdenken, eigenes Ausprobieren. Das gibt Sicherheit – und das Gefühl: Wir gehören wirklich dazu.
Natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Kugelbahnen aus Mikadostäbchen bauen, spielerische Vorstellungen: Teambuilding pur. Zwischendurch füllt man die Zeit nach Belieben: Karten spielen, Serien schauen, joggen gehen oder einfach zusammensitzen und reden. Jeder macht das, was sich richtig anfühlt – und trotzdem entsteht ein gemeinsamer Rhythmus.
Am letzten Abend dann die wichtigste Stunde: Die neuen Sani-Einsatz-Teams für das gesamte Schuljahr werden gebildet. Kein Lehrer, der vorgibt. Keine fertigen Listen. Wir selbst diskutieren, überlegen, hören einander zu. Und plötzlich merkt man: Diese Gruppe funktioniert. Wir verstehen uns, wir tragen Verantwortung füreinander, wir wollen gemeinsam arbeiten.
Am Ende stehen Teams, die nicht nur formal bestehen – sondern in denen wirklich alles zusammenkommt: Alter, Persönlichkeit, Erfahrung und Zusammenarbeit. Was anfangs unsicher und mulmig war, ist jetzt Vertrautheit. Aus Fremden sind Menschen geworden, mit denen man lachen, lernen, diskutieren und planen kann. Denen man vertrauen kann, im Privaten sowie im Ernstfall und im Einsatz.
Wir bedanken uns bei Frau Baumgartner, die für Frau P eingesprungen ist und ein großes Dankeschön geht an den Förderverein unseres Gymnasiums und an die Johanniter aus Wasserburg für ihre großzügige, finanzielle Unterstützung.
Alia Alkhudhair, 10a und Valerie Weyrich, 10d